ITAD für Rechenzentren in Brasilien: Sichere Stilllegung und LGPD-Compliance
Für Unternehmen mit Rechenzentren in Brasilien ist das Lebensende von IT-Systemen ein sensibler Punkt: Hier treffen Datenschutz, Informationssicherheit, Umweltrecht und Governance direkt aufeinander. Alte Server, Storage-Systeme und Netzwerktechnik dürfen nicht einfach als „Schrott“ behandelt werden. Sie müssen im Rahmen eines strukturierten ITAD-Prozesses (IT Asset Disposition) stillgelegt, datenfrei gemacht und entsorgt werden.
1. Besonderheiten von Rechenzentrums-ITAD
Typische Komponenten im Rechenzentrum:
- Rack- und Blade-Server;
- Storage- und Backup-Systeme;
- Switches, Router, Firewalls;
- Sicherheits- und Applikations-Appliances.
Diese Systeme enthalten oft große Mengen vertraulicher und personenbezogener Daten sowie Konfigurations- und Protokollinformationen. Entsprechend hoch ist der Anspruch an den Stilllegungs- und Entsorgungsprozess.
2. Risiken bei unkontrollierter Entsorgung
- Datenabfluss über nicht zerstörte Datenträger;
- Offenlegung von Konfigurationen und Netzwerkinformationen;
- Verlust oder Weiterverkauf von Geräten ohne Freigabe;
- Risiken im Kontext LGPD mangels Nachweis der Datenlöschung;
- Negative Feststellungen in Audits und Third-Party-Assessments.
3. Kernschritte eines vollständigen ITAD-Prozesses
3.1 Planung und Inventarisierung
- Erstellung eines Inventars der zu stilllegenden Systeme;
- Bewertung nach Kritikalität und Daten-Sensitivität;
- Identifikation aller Datenträger (HDD, SSD, Tapes, Module);
- Festlegung von Zeitfenstern und Zugängen zum Rechenzentrum;
- Abstimmung mit IT, Security, Facility Management, ESG und Legal.
3.2 Logische Stilllegung
- Abschaltung von produktiven Diensten;
- Entzug von Accounts, Schlüsseln und Zugriffsrechten;
- Abkopplung von Monitoring- und Backup-Systemen;
- Dokumentation der Stilllegung in internen Systemen.
3.3 Physische Demontage
- Demontage von Servern, Storage und Netzkomponenten aus den Racks;
- separate Sicherung von Datenträgern;
- Verpackung und Kennzeichnung entsprechend dem Risiko.
3.4 Chain of Custody
Die Chain of Custody zeigt, wer wann Verantwortung trägt:
- Verantwortliche im Rechenzentrum bei Übergabe;
- Ecobraz-Teams für Transport und Handling;
- Protokollierung von Mengen, Behältern und Siegeln;
- Wareneingang und Bestätigung in der Ecobraz-Anlage.
3.5 Sicherer Transport
- autorisierte Fahrzeuge und geschultes Personal;
- Routenplanung entsprechend der Risikoeinstufung;
- Einhaltung der lokalen Transport- und Abfallregeln.
3.6 Eingangskontrolle und Sortierung
- Abgleich der gelieferten mit den angekündigten Mengen;
- Identifikation und Trennung von Datenträgern;
- Vorbereitung für Vernichtung und Recycling.
3.7 Datenvernichtung
Im Rechenzentrumsumfeld ist physische Vernichtung meist der Standard:
- Zerkleinerung oder mechanische Zerstörung von HDD, SSD und Tapes;
- Erstellung von Datenvernichtungszertifikaten pro Charge.
3.8 Umweltgerechte Behandlung und Recycling
- Demontage der Systeme;
- Trennung in Materialfraktionen (Metalle, Kunststoffe, Leiterplatten);
- Weitergabe an lizenzierte Recycler in Übereinstimmung mit PNRS.
3.9 Dokumentation
- Zertifikate über Behandlung und Endverbleib (CDF);
- Datenvernichtungszertifikate;
- Inventarlisten der bearbeiteten Geräte;
- Technische Berichte für Audit- und ESG-Zwecke.
4. LGPD und Lebenszyklusende von Rechenzentrumsdaten
Die brasilianische LGPD verlangt, dass personenbezogene Daten nach Zweckerfüllung gelöscht werden und während des gesamten Lebenszyklus angemessen geschützt sind. Dazu gehört explizit der Umgang mit Altgeräten aus Rechenzentren.
Unternehmen müssen nachweisen können, dass:
- datenhaltige Systeme keinem unkontrollierten Entsorgungsweg zugeführt werden;
- Datenträger mit robusten Verfahren vernichtet werden;
- Dienstleister wie Ecobraz vertraglich an Datenschutzanforderungen gebunden sind;
- relevante Nachweise für Prüfungen und Anfragen verfügbar sind.
5. Rolle von Ecobraz im ITAD für Rechenzentren
- Projektunterstützung bei der Stilllegung von Rechenzentren vor Ort;
- landesweite Logistik und sicherer Transport in Brasilien;
- physische Vernichtung von Datenträgern mit Zertifikaten;
- gesetzeskonforme Behandlung von Elektroschrott nach PNRS;
- bereitgestellte Daten und Berichte für ESG, Security und Compliance;
- Kapazität für große Volumina und Multi-Site-Projekte.
6. ITAD-Checkliste für Rechenzentren
- [ ] Inventar der stillzulegenden Systeme erstellt;
- [ ] ITAD-Richtlinie mit LGPD-Bezug definiert;
- [ ] definierter Prozess für logische und physische Stilllegung;
- [ ] dokumentierte Chain of Custody eingerichtet;
- [ ] physische Datenvernichtung durch Ecobraz mit Zertifikaten;
- [ ] konsolidierte Berichte für ESG und Audits vorhanden.
7. Fazit
ITAD im Rechenzentrum ist ein verbindendes Element zwischen Datenschutz, Sicherheit, Umweltverantwortung und Governance. Mit einem strukturierten Ansatz und einem spezialisierten Partner wie Ecobraz können Unternehmen ihre Risiken reduzieren, Audits bestehen und gleichzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit IT-Assets am Ende ihres Lebenszyklus nachweisen.
Weitere Informationen: https://ecobraz.org
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